Espresso zu Hause: So stellst du Mühle und Maschine richtig ein

Espresso zu Hause: So stellst du Mühle und Maschine richtig ein

Warum Espresso zu Hause oft frustriert

Viele Heimbaristas kennen das Problem: Der Espresso läuft zu schnell durch, ist zu sauer oder zu bitter. Mit ein paar Grundlagen zu Mahlgrad, Dosis und Brühzeit bekommst du deinen Espresso zu Hause deutlich besser hin.

In diesem Guide erfährst du, wie du deine Espressomühle und Siebträgermaschine Schritt für Schritt einstellst.


Das Basisrezept für Espresso

  • Kaffee: 18 g im Doppelsieb (Richtwert)

  • Auslaufmenge: ca. 36–40 g Espresso in der Tasse

  • Brühzeit: 25–30 Sekunden

  • Temperatur: meist 92–94 °C (abhängig von Maschine und Röstung)

Das Verhältnis 1:2 (18 g in, 36 g out) ist ein guter Startpunkt und lässt sich an Geschmack und Röstung anpassen.


Schritt 1: Frisch mahlen & korrekt dosieren

  1. Kaffeemühle auf Espresso-Mahlgrad stellen (deutlich feiner als Filterkaffee).

  2. 18 g Kaffee in das Doppelsieb mahlen (optional Waage nutzen).

  3. Kaffeepulver gleichmäßig verteilen und mit einem Tampen gerade, gleichmäßig andrücken.

Wichtig: Der Puck sollte glatt und eben sein, ohne Risse oder Löcher.


Schritt 2: Bezug testen und Zeit messen

  1. Siebträger einspannen und Timer starten, sobald du den Bezug startest.

  2. Ziel: In 25–30 Sekunden sollten ca. 36–40 g Espresso in der Tasse landen.

  3. Danach Geschmack prüfen.


Schritt 3: Espresso über den Mahlgrad feinjustieren

  • Espresso läuft zu schnell durch (unter 20 Sekunden, schmeckt dünn/sauer)
    Mahlgrad feiner stellen.

  • Espresso läuft zu langsam (über 35 Sekunden, schmeckt bitter/streng)
    Mahlgrad gröber stellen.

Immer nur in kleinen Schritten verstellen und erneut testen.


Schritt 4: Dosis und Auslaufmenge anpassen

Wenn der Mahlgrad grob passt, kannst du mit Dosis und Beverage Weight spielen:

  • Mehr Kaffee im Sieb → intensiver, kräftiger

  • Weniger Kaffee → leichter, oft fruchtiger

  • Höhere Auslaufmenge (z. B. 18 g in, 45 g out) → eher „Lungo“

  • Niedrigere Auslaufmenge (z. B. 18 g in, 30 g out) → kürzer, sirupartig


Häufige Fehler beim Espresso zu Hause

  • Channeling (schnelle, ungleichmäßige Ströme aus dem Sieb)
    → Puck war nicht gleichmäßig verteilt oder getampt.
    → Vor dem Tampen leicht am Siebträger rütteln oder WDT nutzen.

  • Sehr saurer Espresso
    → oft unterextrahiert: feiner mahlen, etwas längere Brühzeit anstreben.

  • Sehr bitterer Espresso
    → oft überextrahiert: gröber mahlen, Auslaufmenge leicht reduzieren.


Fazit

Mit ein bisschen Geduld und systematischem Vorgehen bekommst du aus deinen Spezialitäten-Espressobohnen auch zu Hause Ergebnisse wie im Café. Notiere deine Einstellungen und ändere immer nur eine Variable zur Zeit – so findest du dein perfektes Espresso-Setup.

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